Leitungswasser oder Mineralwasser? Ein Vergleich
Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist es wichtig, ausreichend zu trinken. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 1,5 Liter täglich pro Kopf. Eine häufig diskutierte Frage: Was ist besser – Leitungswasser oder Mineralwasser? Ein kompakter Überblick.
So viel vorab: Nicht das eine oder das andere ist per se „besser“. Allerdings lassen sich Unterschiede feststellen – beim Mineralstoffgehalt, bei der Umweltbilanz und bei den Kosten.
#1 Mineralstoffgehalt
Laut Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)* gibt es hierzulande mehr als 500 verschiedene Mineralwässer, die sich nach Herkunft, Geschmack und Inhaltsstoffen unterscheiden. Die genauen Inhaltsstoffe des jeweiligen Mineralwassers und weitere Infos müssen auf dem Flaschenetikett* stehen. Leitungswasser enthält ebenfalls viele wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Auch hier fällt die Zusammensetzung unterschiedlich aus – eine wichtige Rolle spielt die Region. Pauschal lässt sich sagen: Je härter das Wasser, desto mehr Kalzium und Magnesium sind darin enthalten. Härteres Wasser ist in aller Regel kalkhaltiger. Anlass zur Sorge mit Blick auf die Gesundheit besteht deshalb nicht – das lässt sich zum Beispiel bei der Deutschen Herzstiftung* nachlesen.
Zwischenfazit: Sowohl Leitungswasser als auch Mineralwasser enthalten wichtige Mineralstoffe für den Körper. Am Ende entscheidet der persönliche Geschmack. Im Übrigen nimmt der Körper Nährstoffe nicht nur übers Trinken, sondern vor allem über die Ernährung auf.
#2 Umweltbilanz
Laut Umweltbundesamt* erzeugt das Trinken von Leitungswasser weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser. Es müssen zum Beispiel keine Flaschen produziert, transportiert, entsorgt oder recycelt werden. Das spart wertvolle Ressourcen. Wer auf den Sprudeleffekt im Wasser nicht verzichten möchte, kann mit einem Wassersprudler nachhelfen. Die Verbraucherzentrale hat einige Hygienetipps für Wassersprudler* zusammengetragen.
Zwischenfazit: In diesem Punkt schneidet Leitungswasser besser ab.
#3 Kosten
Eine Berechnung der Verbraucherzentrale* ergab: Für 10 Euro können Sie rund 4.000 Liter Leitungswasser bekommen – oder 2 bis 20 Liter Mineralwasser. Dieser Wert variiert je nach Marke und Einkaufsort. Leitungswasser ist demnach unschlagbar günstig.
Zwischenfazit: Dieser Punkt geht ebenfalls an Leitungswasser.
Gesamtfazit – und ein paar generelle Tipps
Der Mineralstoffgehalt hängt bei Leitungswasser wie bei Mineralwasser von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich daher nur begrenzt vergleichen. Bei den Punkten Umweltbilanz und Kosten schneidet Leitungswasser besser ab. Allerdings: Viel wichtiger als die Frage, ob das Wasser aus der Leitung oder aus der Flasche kommt, ist es, die empfohlene Menge von mindestens 1,5 Litern pro Tag zu trinken. Flüssigkeitszufuhr ist lebenswichtig für unseren Körper. Und auch wenn Wasser am Ende „geschmacklos“ ist, ist es für viele ein hervorragender Durstlöscher.
Fest steht: Trinkwasser ist in Deutschland eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel. Es besitzt eine einwandfreie Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Wussten Sie übrigens, dass Trinkwasser hierzulande zu rund zwei Dritteln aus Grundwasser und zu einem Drittel aus Oberflächenwasser, etwa aus Flüssen oder Seen, gewonnen wird? In aufwendigen Verfahren wird es in den Wasserwerken aufbereitet, damit es frei von Schadstoffen etc. ist. Die Wasserqualität wird regelmäßig getestet. Wenn Leitungswasser Ihre bevorzugte Wahl ist, beherzigen Sie die folgenden Tipps:
- Wasser, das vier Stunden oder länger in der Leitung steht, hat eine schlechte Qualität. Darum: bis zu 30 Sekunden laufen lassen, bis es kühl über die Finger läuft.
- Nutzen Sie den ersten Wasserschwall – zum Beispiel morgens oder nach dem Urlaub – zum Blumengießen oder Putzen.
- Wasser aus Bleileitungen nicht trinken! Gut zu wissen: In Deutschland sind solche Rohre seit Langem verboten. Sie wurden häufig in Häusern der Gründerzeit verlegt (1870–1910). Inzwischen weiß man: Blei ist schädlich für den Körper – insbesondere für Schwangere und Kinder.
- Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, machen Sie gegebenenfalls beim lokalen Wasseranbieter einen Wassertest – auch auf andere Stoffe wie Kupfer.
- Wasserfilter sind in der Regel nicht erforderlich – sie werden leider schnell zu Keimschleudern.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Sie Wasser aus Flaschen bevorzugen, achten Sie beim Kauf auf Mehrweg- statt Einwegflaschen und auf regionale Anbieter. Für den Geschmack am besten sind Glasflaschen, weil sie vollkommen geruchs- und geschmacksundurchlässig sind.
Beitragsbilder: iStock | Urheber: AzmanJaka, Boris023, Igor Suka
02. Juli 2025
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