Sparda-Bank Hannover eG
Login Online-Banking
Kaputtes Sparschwein mit viel Kleingeld

Tschüss Kleingeld? Ein Überblick über die Debatte

Kleine Münzen sollen abgeschafft werden. Doch warum eigentlich? Was heißt das für die Sonderangebote im Supermarkt? Und geht es bald dem gesamten Bargeld an den Kragen? Alle Antworten im Blogpost.

Immer mehr kleine Münzen

„Küsse sind das Kleingeld der Liebe“, sagte einst die französische Sängerin Mireille Mathieu (79). Diese Art Kleingeld möchte wohl niemand abschaffen – reales Kleingeld aber schon. 2020 hat die EU-Kommission einen „Vorschlag für einheitliche Rundungsregeln“ vorgelegt. Das Ziel: 1- und 2-Cent-Münzen durch Auf- oder Abrunden von Barverkaufspreisen abzuschaffen. Bislang ist allerdings nichts Entscheidendes passiert. Laut Münz-Statistik der Europäischen Zentralbank waren zuletzt rund 72,1 Milliarden der beiden kleinsten Münzen im Umlauf – Tendenz steigend. Denn das Wechselgeld bei Barzahlungen fließt oft gar nicht in den Kreislauf zurück. Stattdessen landet es in Sparschweinen oder geht einfach verloren. Da der Handel aber weiterhin Wechselgeld benötigt, werden ständig neue Münzen geprägt.

Die 1- und 2-Cent-Münzen abzuschaffen, müsste auf europäischer Ebene beschlossen werden. Zumindest hierzulande gibt es nun einen neuen Vorstoß: Das Nationale Bargeldforum*  findet sie als Wechselgeld verzichtbar. Dem Forum gehören verschiedene Banken und Sparkassen, der Handelsverband HDE und Geldtransporteure, aber auch die Verbraucherzentralen an.

Warum soll das Kleingeld abgeschafft werden?

Vor allem die kleinen Münzen sind schlichtweg zu teuer und zudem nicht nachhaltig. Schätzungen zufolge kosten Herstellung und Vertrieb einer 1-Cent-Münze 1,65 Cent, also deutlich mehr als ihr Nennwert. Dieser Betrag umfasst Materialkosten, Prägekosten inklusive Arbeits- und Energiekosten sowie Kosten für Verpackung und Transport zu den Geldinstituten. Dazu kommen weitere Kosten im Handel, etwa für den Bargeldservice der Bank.

Was würde aus den Sonderangeboten im Supermarkt werden?

Die könnte es weiter geben. Das Nationale Bargeldforum schlägt bei Barzahlung an der Kasse eine kaufmännische Rundung vor: Die ausgezeichneten Preise der jeweiligen Waren bleiben unverändert, aber die Gesamtsumme wird auf 0 oder 5 Cent ab- bzw. aufgerundet. Würde zum Beispiel eine Summe von 10,77 Euro auf 10,75 Euro abgerundet, müsste der Händler auf 2 Cent verzichten. Umgekehrt könnte er bei 10,78 Euro aufgerundet 10,80 Euro – also 2 Cent mehr – kassieren. So eine Rundungsregel gibt es zum Beispiel schon in Finnland, Italien und den Niederlanden. Bezahlen kann man mit den kleinsten Münzen dort aber dennoch.

Wie geht es nun weiter?

Die Bundesregierung plant laut Koalitionsvertrag, Unternehmen schrittweise gesetzlich dazu zu verpflichten, künftig sowohl Bargeld als auch mindestens eine digitale Zahlungsoption zu akzeptieren. Das Nationale Bargeldforum hatte im März 2025 das Finanzministerium ersucht, sich für eine verbindliche und möglichst europäische gesetzliche Rundungsregelung einzusetzen. Bis es zu einer EU-weiten Entscheidung kommt, dürften aber noch viele Jahre vergehen.

Wird bald das gesamte Bargeld abgeschafft?

Wohl kaum. Auch wenn es immer wieder entsprechende Forderungen gibt – die Diskussion über die Kleinstmünzen zeigt, wie lange eine solche Entscheidung dauern würde. Sollten die 1- und 2-Cent-Münzen tatsächlich einmal abgeschafft werden, würden sie übrigens nicht wertlos. Die Einzahlung aufs Konto oder der Umtausch in anderes Bargeld wäre weiterhin möglich. Aber kleine Münzen hin oder her – bei Kartenzahlung bleibt absehbar alles beim Alten. Einen Überblick über unsere Kartenangebote für bargeldlose Zahlungen finden Sie auf unserer Webseite.

Es sind Hände sichtbar, die einander Bargeld reichen

 

Beitragsbilder: iStock | Urheber: Ivan Bajic, Wei Ting Chang

3. September 2025

* Sie werden auf eine Seite außerhalb des Verantwortungsbereiches der Sparda-Bank weitergeleitet. Für den Inhalt der vermittelten Seite haftet nicht die Sparda-Bank, sondern der Herausgeber dieser Webseite.