Von Grund auf informiert: sechs Bodenbeläge einfach erklärt

Parkett & Co begleiten uns oft über Jahrzehnte. Wenn also demnächst ein neuer Boden ansteht, sollte der erste Schritt ein sorgfältiger Vergleich sein. Hier finden Sie schon mal sechs der gängigsten Bodenbeläge im Kurzporträt.

Ein wesentlicher Aspekt ist natürlich die Frage: Welcher Raum soll renoviert werden? Viele Bodenbeläge eignen sich besonders für den Wohnbereich – allen voran Parkett und Laminat sowie Kork. Andere können auch die Feuchtigkeit im Bad ab – vor allem Fliesen, teilweise aber auch Vinyl. Linoleum wiederum ist etwas für den Flur. Natürlich können weitere Punkte eine Rolle spielen: die Nachhaltigkeit zum Beispiel, das Verlegen, die Pflege – und nicht zuletzt der Preis. Die wichtigsten Eigenschaften sechs verschiedener Böden haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.

#1 Nachhaltig: Eichenparkett

Dieser Klassiker ist wunderbar wohnlich, zu 100 Prozent natürlich und nicht nur wegen seiner jahrzehntelangen Haltbarkeit besonders nachhaltig. Europäisches Holz für Massivdielen und Stabparkett stammt zu großen Teilen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Dafür stehen die beiden Zertifizierungssysteme Forest Stewardship Council* (FSC) und Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes* (PEFC). Die typischen Massivholzstäbe werden teilweise noch einzeln ineinandergesteckt. Mittlerweile gibt es aber auch handliche Mosaikelemente mit mehreren Stäben auf einem Netz. Fertigparkett wiederum besteht aus mehreren Holz- oder Holzverbundstoffschichten. Die Preise für Parkett variieren je nach Qualität und Verarbeitung. Unbehandeltes Mosaikparkett mit einer Stärke von acht Millimetern gibt es schon für 15 Euro je Quadratmeter. Mehrschichtparkett mit rund vier Millimetern Nutzschicht in Eiche auf einer Trägerplatte aus anderem Holz kostet 30 bis 75 Euro. Tipp: Der Verband der Deutschen Parkettindustrie gibt Hinweise zur richtigen Reinigung*.

#2 Pflegeleicht: Laminat

Der mehrschichtige Aufbau* zeigt ein vielfältiges Gesicht. Das integrierte Dekorpapier kann wie Parkett, aber auch wie eine Fliese, Terrakotta, Schiefer oder Marmor daherkommen. Zugleich macht die versiegelte Oberfläche den Belag strapazierfähig und pflegeleicht. Doch es gibt noch viele weitere Gründe, warum Laminat so beliebt ist. Dank cleverer Klicksysteme lässt es sich mit etwas Geschick selbst verlegen. Mit 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter für eine ordentliche Qualität ist es gerade im Vergleich zu Parkett bezahlbar. Und: Das vergleichsweise dünne Material ist ideal für Fußbodenheizungen, denn es lässt die Wärme ungehindert passieren. Umgekehrt ist es ohne Fußbodenheizung allerdings ziemlich fußkalt, denn es lässt auch die Kälte durch.

#3 Gemütlich: Kork

Kork wird zwar aus Baumrinde gewonnen, aber dafür muss kein Baum sterben. Die Korkeiche wird nach 25 Jahren das erste Mal und dann alle neun Jahre geschält, ohne Schäden davonzutragen. Als nachwachsender Rohstoff* ist Kork nicht nur natürlich, sondern auch umweltfreundlich. Der Bodenbelag besteht aus Korkschrot, der gepresst und in Dicken von zwei bis zehn Millimetern aufgesägt wird. Man unterscheidet massive Korkplatten und Fertigparkett aus zwei Korkschichten mit einer Hartfaserplatte dazwischen. Nach dem Verlegen wird der Boden mit Öl, Wachs oder Lack versiegelt. Wenn er mal Kratzer bekommt, kann er wie Holzparkett einfach abgeschliffen und wieder versiegelt werden. Mit rund 20 Euro pro Quadratmeter ist Kork auch preislich mit günstigem Mehrschichtparkett vergleichbar. Anders als zum Beispiel Laminat ist Kork durch seine luftgefüllten Zellen auch ohne Fußbodenheizung warm unter den Füßen. Zudem schlucken die Zellen Trittschall.

#4 Robust: Linoleum

Im Kindergarten, in der Turnhalle, im Büro – Linoleum gilt als praktisch unverwüstlich und ist zudem sehr pflegeleicht. Mit seinem Mix aus Leinöl, Harz, Holzmehl und Kalkstein plus meist Jute als Trägermaterial ist auch dieser Bodenbelag vergleichsweise natürlich. Mittlerweile gibt es ihn in vielen Farben und Dekoren. Tipp: Mit einer Dicke von nur zwei bis drei Millimetern eignet sich Linoleum sehr gut für die Sanierung von Altbauten. Auf den vorhandenen Belag gelegt, erhöht sich der Boden kaum. Preislich spielt Linoleum allerdings in einer höheren Klasse. Bei Bahnen von der Rolle müssen Sie mit 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hochwertige Klickböden – Planke oder Fliese aus einer gedämmten Hartfaserplatte mit Linoleumdeckschicht – beginnen bei rund 40 Euro. Zum Weiterlesen: Nicht zuletzt als Öko-Alternative interessieren sich viele Eltern für Linoleum – Grund genug für einige weitere Infos über diesen und andere Bodenbeläge im Kinderzimmer*.

#5 Vielseitig: Vinyl

Vinyl – das klingt für manche noch immer nach PVC (Polyvinylchlorid) und schädlichen Weichmachern. Tatsächlich rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen* „aus Vorsorgegründen“ von PVC-Böden ab. Aber sie ergänzt: „Es gibt auch PVC-freie Vinylbodenbeläge. Wenn diese das eco-INSTITUT-Label oder den Blauen Engel tragen, handelt es sich um schadstoffarme Produkte, die empfehlenswert sind.“ Neben Vinylboden sprechen die Hersteller hier gern von „Designboden“. Mittlerweile kommen als Oberfläche neben Vinyl noch andere Kunststoffe zum Einsatz. Für Vinylbahnen wie auch Mehrschicht-Designboden als Fliesen oder Dielen spricht eine Riesenauswahl in Sachen Optik. Vinyl lässt sich zudem leicht verlegen und pflegen, ist fußwarm und passt perfekt über eine Fußbodenheizung. Von der Rolle kostet der Belag rund 12 Euro pro Quadratmeter. Designboden liegt mit 15 bis 20 Euro in einer Preisklasse mit Laminat.

#6 Günstig: Fliesen

Vom Format bis zum Dekor – Fliesen sind überraschend vielfältig. Aber Achtung: Da ein Fliesenboden meist über Jahrzehnte liegt, empfiehlt sich ein eher zeitloses, zurückhaltendes Design. Da Fliesen oft in Feuchträumen wie Küche und Bad zum Einsatz kommen, sollten Sie zudem auf die Rutschfestigkeit achten. Den Grad der Rutschhemmung zeigt die sogenannte „R-Klasse“. Je höher der Wert, desto rutschfester die Fliese. Grundsätzlich gilt: Unglasierte und kleinformatige Fliesen sind (wegen der zahlreichen Fugen) rutschhemmender als glasierte und großformatige. Gerade bei nackten Füßen im Bad spielen Fliesen einen weiteren Vorteil aus: Dank ihrer hervorragenden Temperaturleitfähigkeit sind sie ideal für Fußbodenheizungen geeignet. Darüber hinaus lassen sie sich mühelos reinigen – und sind zum Teil richtig günstig. Ganz einfache Fliesen für Badezimmer oder Küche starten bei fünf Euro pro Quadratmeter. Fliesen könnten Ihre Lösung sein? Dann finden Sie hier eine Menge Inspirationen*.

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29. Januar 2025